Im grauen Zimmer

 

Von der Narzissenwiesen aus, zwischen dem neu angelegten kleinen Steinwall und dem großen Friesenwall, führt ein unauffälliger Durchgang in einen Gartenraum, der von lichtgrau gestrichenen Holzwänden umfriedet wird. Ein Pflanztischchen, ein kleiner Tisch mit Stuhl, gotische Spiegel und anderer Zierrat schmücken ihn und lenken von seiner eigentlichen Funktion ab: es ist der Vorraum zum geheimen, weißen Garten. Dank der Holzvertäfelung gelang es mir, den Zugang zu dem verborgenen Garten geschickt zu kaschieren. Es ist eine Holztür, die mit Regalen versehen wurde, um sie unauffällig in die Holzwand einzupassen.

 

Diese Geheimtür lässt sich nur öffnen, wenn man einen Pflanzkübel, der auf dem Regal steht, beiseite schiebt. Anders ist sie nicht zu entriegeln.

Da so mancher Besucher das Geheimnis nicht kannte, verpasste er den geheimen weißen Garten.

 

Aus diesem Grund lassen wir die Tür an den meisten Tagen geöffnet.

Um von dem Zugang noch weiter abzulenken, bauten wir in eine andere Wand einen Wandschrank ein, an dem ein Schild mit der Aufschrift „secret garden“ hängt, das den Besucher in die Irre führen soll. Das gelingt in der Regel auch und das Gelächter ist groß, wenn ich den Schrank öffne und den Inhalt präsentiere. Kinder sind im Übrigen sehr viel schneller und geschickter als Erwachsene, wenn es darum geht, die Tür zu entlarven und den Mechanismus zu entdecken.