Der Kastanienplatz

Der Buchentunnel mündet im Klostergarten direkt neben dem Mittelalterschuppen. Über zwei Steinstufen gelangen wir nun auf dem weiteren Rundgang in die tiefer gelegene Ebene des Klostergartens. Zwischen der Hecke und dem „Ruinenstück“ der Mauer vor uns befindet sich eine unauffällige Lücke, durch die man in den Blauregentunnel gelangt. Wir wenden uns nach links und gelangen auf einen kleinen Platz, in dessen Mitte eine kreisförmige Baumbank um eine Kastanie zum Sitzen einlädt.

Die Kastanie legte ich als Frucht beim Einzug in die Erde, damit daraus ein schöner Hausbaum wachsen sollte. Somit ist sie nun genau 34 Jahre alt, doch leider sind nur noch Fragmente von ihr erhalten. In den letzten Jahren wurden die Blätter braun und fielen vorzeitig ab. Ob sie der Miniermotte oder dem Bakterium Pseudomonas syringae aesuli zum Opfer fiel, spielt letztlich keine Rolle. In der gesamten Region kann man das Kastaniensterben beobachten und es gibt kein Gegenmittel.

Da ich den Baum trotzdem so lange wie möglich erhalten wollte, kappten wir aus Sicherheitsgründen seine mächtige Krone und pflanzten die starkwüchsige Ramblerose „Filipes Kiftsgate“, die ich im gleichnamigen Garten „Kiftsgate Court Gardens“ erstand, an seinen Stamm. Im „Kiftsgate Court Gardens“ hat die Rose ein über 30m langes Tau berankt und auch bei uns eroberte sie die Kastanie im Handstreich. Ihre zarten Blütenbälle werden im Sommer von Bienen und Hummeln umschwärmt, und im Herbst ernte ich die attraktiven kleinkugeligen Hagebutten, um daraus Kränze und Gestecke zu fertigen.

Die Rose hat inzwischen auch das Dach erobert und muss häufig zurück geschnitten werden.

Ich befürchte, dass wir uns aber bald von der Kastanie verabschieden müssen, da nur noch ein Ast lebt und der Rest des Baumes zu morsch wird, um ihn erhalten zu können. Zur Zeit beobachte ich häufig einen Buntspecht, der sich an den Insekten und Käfern in und unter der morschen Rinde gütlich tut.

Sollte ich den Baum entfernen müssen, werde ich den Platz neu gestalten, aber z.Zt. sieht er folgendermaßen aus:

Neben dem Durchgang zum Blauregengang , der in eine hohe Ligusterhecke eingelassen ist, gibt es noch eine etwas kleinere Öffnung. Ein kurzer Kiesweg führt unter der Hecke hindurch zum Phloxgarten, der früher in der Mitte des gesamten Gartens war und darum zunächst Zentralgarten genannt wurde.Um ihn herum gruppierten sich die später angelegten Gartenräume. Diese Bezeichnung klingt aber nicht besonders poetisch und auf Grund der Phloxsammlung, die sich in diesem Gartenraum befindet, tauften wir ihn um.

Rechts neben dem Blauregengang steht eine weiße Philosophenbank, von der aus man den Platz gut überblicken kann.

Linker Hand schirmt eine etwa 2m hohe Hecke den Platz von dem sich dahinter befindlichen Baustofflager ab. Zwei gemauerte Steinpfeiler sind mittig in die Hecke eingelassen, an denen zwei antike gusseiserne Torflügel aus Frankreich lehnen. Sie sind dort nur „geparkt“ und verschließen den Zugang zum unattraktiven Baustofflager, wenn wir Gartenbesucher haben.

Später sollen sie unser Grundstück zur Straße schließen .

Die Hecke stößt im rechten Winkel an unser Haus. Zwischen den Türen steht ein antiker , dekorierter Stuhl, über dem zwei alte Tulpenzwiebelkisten aus Holland hängen. Sie schmücke ich mit der Jahreszeit angepassten Topfpflanzen.

 

 

Drei Türen führen von dort auf den Platz , wobei die Besucher am Eröffnungswochenende der Aktion „Offener Garten“ durch die rechte Tür in unser temporäres „Café“ gelangen. Es befindet sich in unserem großen Familienraum, ist aber nur an den beiden Tagen geöffnet.

Wir haben im Dorf das schöne Café „Landzauber“, das nur 200m von uns entfernt ist, und sehen daher keine Notwendigkeit, ein privates einzurichten. Zum Cafe „Landzauber“

 

Betrachten wir die letzte Seite des Platzes : Rechts neben dem Durchgang zum Phloxgarten steht ein Mäuerchen mit einem Wasserbecken. Aus dem Maul eines Löwenkopfes sprudelt Wasser in das Becken, das mittlerweile von wildem Wein überzogen wurde.

Über zwei Steinstufen auf der linken Seite des Beckens gelangt man auf unsere Terrasse.