Der Klostergarten

Der Klostergarten, den wir auch Ruinengarten nennen, wurde auf dem zweiten Gemüse- und Kartoffelgarten angelegt.

Wann immer wir hörten, dass ein altes Haus mit Ziegelsteinen abgerissen werden sollte, fuhren wir dorthin und besorgten uns die Steine. Anschließend wurden sie mühevoll gesäubert und zunächst gestapelt. Wir können zu Fug und Recht behaupten ,dass wir „steinreich“ sind.

Die erste Mauer stellten unsere Kinder mit ihren Freunden her. Es gab noch kein wirkliches Konzept des Klostergartens, sondern wir wollten zunächst einmal eine „Mittelaltermauer“ schaffen. Jeder durfte mauern wie er fähig war. Die Mauer geriet daher sehr rustikal. Man kann an den unterschiedlichen Fugenbreiten- und -tiefen sehen, dass jeder seine eigene Vorstellung hatte. Die erste Tür wurde aus einer alten Stalltür „gotisch“ gesägt und führt heute zum Schattengarten.

In den darauf folgenden Jahren wuchs ein Mauerstück nach demselben aus dem Boden. Zu jedem „Offenen Garten“ – Termin wurde ein neues Stück erstellt und so formte sich ein ummauerter Raum: der Ruinengarten.

Viele Besucher nahmen an, dass es sich bei diesem „folly“ (engl. Für künstliche Ruine) um die Reste einer Scheune handele.

Jeder Abschnitt wurde unterschiedlich gestaltet. Da ließ ich meiner Phantasie freien Lauf.

Ich brachte „gotische“ Fenster aus Sandsteinguss, entsprechende Verblendungen, schmiedeeiserne Fenster und gotische Steinbögen aus England mit. Bei jeder meiner Reisen dorthin werden 700 kg eingeladen.

Mit der Zeit entwickelte ich auch eine Vorstellung, wie der Klostergarten endgültig aussehen sollte:

An zwei Seiten wird er von Mauern umfasst, eine Seite besteht aus einer Ligusterhecke mit geschnittenen Vorsprüngen und Zinnen.

 

Zu ihren „Füßen“ befindet sich ein länglich, ovales Wasserbecken, das ich in England nach einer Zeichnung bauen ließ und in vielen Einzelteilen nach Hause brachte.

Von der Sissinghurst Bank aus schaut man über das Becken auf zwei gemauerte Sockel, die den Blick schließlich zur gegenüberliegenden Mauer lenkt. Jenseits der stets halbgeöffneten Tür gelangt man in den Schattengarten.

Den Bereich zwischen den Pfeilern und der Mauer teilte ich in vier gleichgroße Beete, die in den Farben des Sonnenuntergangsfarben (gelb, orange, rot und purpur) bepflanzt wurden.

In ihrer Mitte befindet sich ein gotisches Taufbecken aus Sandsteinguss.

 

 

 

 

 

 

    

Die dem Eingang zum Gartenteil gegenüberliegende Seite begrenzt ein „Mittelalterschuppen“, in dem wir unsere Gartenutensilien unterbringen. Das Dach wurde mit sehr alten Eichenschindeln eingedeckt, die ich schließlich erstehen konnte, als in Zarpen das Dach der wunderschönen Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert erneuert wurde. (So alt sind die Schindeln aber nicht; sie sind erst ein paar Jahrzehnte alt). Die einzelnen Schindeln mussten erst von großen Unterplatten abgelöst werden und wurden dann auf eine neue Unterkonstruktion genagelt. Im letzten Jahr wurden antike, gusseiserne Regenrohre in Schwarz hinzugefügt, die ich aus einem Baustoffhandel für antike Baustoffe aus England mitbrachte.

Die wunderschöne Tür ist mein ganzer Stolz. Auch sie stammt von einem derartigen „reclamationyard“ und passte mit Ach und Krach in unser Auto.

Sie ist ca. 400 Jahre alt und sehr schwer.

  

Ein Bekannter fertigte eine Nachbildung, die den Durchgang in der Ligusterhecke verschließt.

Rechts neben dem Mittelalterschuppen befindet sich ein Buchentunnel, der zum

„neuen Gartenteil“ führt, dem Rasenstück, das wir vor ca. 10 Jahren hinzu kaufen konnten.

Gleich daneben befinden sich vier gotische Bögen, die miteinander verbunden sind und so die Frontwand für den zukünftigen „Klostergang“ bilden.

 

Hier wartet unser übernächstes Projekt auf seine Fertigstellung !

Der „Klostergang“ wird ein umschlossener , überdachter Raum, dessen offenen Front einen schönen Blick auf die etwas tiefer gelegenen Ebene mit dem Wasserbecken gewährt. Hier möchten wir zukünftig geschützt vor Sonne, Wind und Regen sitzen und gemütlich grillen oder in geselliger Runde entspannen.

 

 

Zwei alte Kirchenfenster liegen bereit, die in die Rückwand eingebaut werden sollen , und auch mehrere Meter antiker Dachreiter warten auf ihren Einsatz. Allein, der schnöde Mammon bzw. der Mangel desselben verhinderte bisher die Vollendung.

Alle Böden des Klostergartens wurden mit unterschiedlich großen Natursteinplatten aus Yorkshire belegt
Es hat viele Reisen gebraucht, um die z.T. sehr schweren Platten in meinem Auto herüber zu transportieren.